Es gibt Tage, die sind voller Emotionen. Gestern war so ein Tag.
Es flossen Freudentränen, Tränen der Trauer und Wut, Abschiedstränen und Tränen der Erleichterung.

Und das geschieht an solchen Tagen nicht nur auf Schüler-, sondern manchmal auch auf Lehrerseite.

Schülerinnen und Schüler sind traurig und manchmal auch wütend, dass sie vielleicht doch nicht die Noten bekommen, die sie sich erhofft haben. Andere wiederum sind glücklich und erleichtert, dass das Zeugnis doch gar nicht so schlecht wie befürchtet aussieht. Für manche Schülerinnen und Schüler bedeutet der Zeugnistag auch Abschied zu nehmen, weil sie die Schule wechseln oder weil die Klassen im nächsten Schuljahr neu zusammengewürfelt werden. Egal, aus welchem Grund gestern bei meinen Schülerinnen und Schülern die Tränen flossen, sie waren wichtig.

Und wir Lehrerinnen und Lehrer? Bei manchen flossen Tränen der Trauer, aber auch der Wut. Der Wut über ein System, das leider kaum auf den einzelnen Menschen schaut, was dazu führt, dass verdiente Kollegen die Schule wechseln müssen. Traurig ist man an so einem Tag auch und es fließen Abschiedstränen, wenn Kolleginnen und Kollegen in den Ruhestand verabschiedet werden. Wie wird es ohne sie im Kollegium nach den großen Ferien wohl sein? Und dann fließen bei uns manchmal auch Freudentränen, weil man in manchen Kollegien gerade an solchen Abschiedstagen merkt, mit wie vielen tollen Menschen man zusammenarbeiten darf!