Feriengedanken #4
Fehler sind Helfer
Über diese Aussage bin ich in den letzten Tagen immer wieder bei Social Media gestolpert. Als ein Teil von Klassenregeln, als Überschrift von einem Buchkapitel oder eben einfach als Thema eines Posts.
Ich finde die Aussage so einfach und einleuchtend, habe mir aber bislang viel zu wenig Gedanken dazu gemacht.
Schülerinnen und Schüler sollen verstehen, dass Fehler ihnen helfen können, einen Sachverhalt besser zu verstehen. Wie aber können sie das, wenn unsere Notensystem Fehler ständig sanktioniert?
Lehrende sollen verstehen, dass sie nicht fehlerfrei sein müssen, dass es gut ist, wenn Lernende merken, dass wir such Fehler machen und wie man konstruktiv mit ihnen umgehen kann. Wie aber können sie das, wenn sie in der Ausbildung das komplette Gegenteil davon beigebracht bekommen und sich kaum Fehler leisten dürfen.
Schulleitungen sollen verstehen, dass sie den Job nur machen können, wenn sie Neues ausprobieren, auch auf die Gefahr hin, dass dabei Fehler passieren und nicht alles so läuft, wie man es sich wünscht. Wie aber können sie das, wenn die Rahmenbedingungen ihnen viel zu wenig Freiräume lassen?
Trotzdem möchte ich mich vom System nicht einschränken lassen
Ich frage mich:
Wie schaffe ich es, dass meine Schülerinnen und Schüler, meine Kolleginnen und Kollegen, ich selbst und auch mein Kind Fehler nicht als etwas Negatives, als etwas Schlimmes wahrnehmen?
Was kann ich tun, damit wir alle keine Angst davor haben, Fehler zu machen?
Ein paar erste Anregungen habe ich bei Social Media gefunden, es sind aber bislang nur Anregungen. So überlege ich mit meiner Klasse, die Aussage, dass Fehler Helfer sind, zu Beginn des Schuljahres zu thematisieren. Danach würde ich sie gerne dauerhaft im Klassenraum platzieren, so dass wir alle immer wieder daran erinnert werden können. Das könnte ein Anfang sein. Was darüberhinaus noch entstehen wird? Ich halte euch hier auf dem Laufenden.
Eine kleine Anmerkung noch am Rande: bei Instagram habe ich Teile dieses Textes als Beitrag gepostet. Erst nach der Veröffentlichung habe ich gemerkt, dass sich im Text ein paar formale Fehler befinden. Ich habe sie ganz bewusst belassen, alles im Sinne einer positiven Fehlerkultur.