Feriengedanken #8

Zwischen Aktivismus und Alltag

In den vergangenen Tagen habe ich, angestoßen durch einige Post bei Social Media, darüber nachgedacht, wie realistisch es ist, dass sich im Bildungssystem in naher Zukunft tatsächlich grundlegende Dinge verändern. So viele Menschen investieren ganz viel Kompetenz, Kreativität und Kraft, um auf die vielen Missstände hinzuweisen und Veränderungen einzufordern. Auch ich merke immer mehr den Impuls, mich zu engagieren und bildungsaktivistisch tätig zu werden.

Gleichzeitig stellt sich mir dabei natürlich die Frage, ob die Zeit, die Ideen, die Kraft, die ich dafür investiere, es tatsächlich wert sind? Wird sich etwas ändern? Wenn ich Interviews mit BildungspolitikerInnen lese oder sehe, dann kommen mir doch große Zweifel. Die ewig selben Floskeln a lá „Wir wissen dass unsere Lehrerinnen und Lehrer großartige Arbeit leisten“, „Wir danken den Kolleginnen und Kollegen für ihr Engagement“ , „Die Lehrerinnen und Lehrer sind kompetent geschult und ausgebildet, um die Herausforderungen meistern zu können“, „Wir haben in unserem Bundesland keinen Lehrermangel, alle Stellen konnten zum Schuljahresbeginn besetzt werden“ und so weiter.

Und dann der Blick in die Realität: Marode Schulgebäude, wachsende Verwaltungsaufgaben, hoher Vertretungsbedarf, Kürzungen in den Stundentafeln und immer größere Klassen. Viele KollegInnen und Schulleitungen gehen auf dem Zahnfleisch und werden im schlimmsten Fall sogar krank. Auf diese Situation treffen dann Aussagen von Bildungswissenschaftlern, die bei der Suche nach Maßnahmen gegen den LehrerInnenmangel so tolle Ideen wie zum Beispiel die Einschränkung der Teilzeitmöglichkeiten mit gleichzeitigen Yogakursen am Nachmittag vorschlagen oder zwar anerkennen, dass der Stress der Lehrkräfte verringert werden müsse, dies aber besser durch Stressbewältigungstrainings gelingen könne, als wenn man die Klassenmesszahlen herabsetzen würde.

Da verwundert es mich dann eben auch nicht mehr, wenn ich bei Social Media von einer Kollegin lese, dass sie bei einer Klassenstärke von 37 (ja, genau diese Zahl nannte sie!) völlig mutlos sei. Sie reagierte damit auf einen Kommentar von mir, in dem ich einen für mich zentralen Grundgedanken erläuterte: Wir bestimmen das System, nicht umgekehrt. Ich kann den Schulalltag für mich und meine SchülerInnen so gestalten, dass unsere Bedürfnisse nicht untergehen. Dabei mache ich vielleicht auch unkonventionelle Dinge.

Aber bei Klassenstärken von 30 und mehr SchülerInnen ist es natürlich nicht einfach bis unmöglich die Bedürfnisse aller im Blick zu behalten und ich kann sehr gut verstehen, dass unter diesen Bedingungen KollegInnen resignieren und einfach nur noch versuchen, selbst einigermaßen gesund durch das Schuljahr zu kommen. Wenn das aber vermehrt passiert, ist Schule bald tot. Und deshalb frage ich mich, wie ich einen guten Weg zwischen Aktivismus und Alltag finden kann:

Die Frage ist, welche Schwerpunkte ich setze. Geht es mir in erster Linie darum, dem Lehrplan gerecht zu werden und auf Teufel komm raus alle Inhalte in rasender Geschwindigkeit durchzuziehen? Ehrlich gesagt spielen die Lehrpläne mittlerweile für mich eine absolut untergeordnete Rolle, was natürlich nicht heißt, dass ich sie völlig außer Acht lasse. Aber, wenn ich will, dass meine SchülerInnen zumindest die Chance haben, wirklich etwas zu lernen, dann braucht es in aller erster Linie Ruhe, Zeit und und eine gute Beziehung. Deshalb habe ich auch kein schlechte Gewissen (mehr), wenn regelmäßig in meinen Fachstunden auch Gespräche oder Dinge stattfinden, die erst einmal nichts mit der momentanen Reihe zu tun haben. Denn was bringt es mir, den SchülerInnen die Funktionsweise der römischen Verfassung zu erklären, wenn sie eigentlich gerade mit ihren Sorgen um die nächste Deutsch-, Mathe- oder Englischarbeit beschäftigt sind?

Für mich sieht der Weg zwischen Aktivismus und Alltag also so aus:

Ich werde weiterhin auf die Missstände im Bildungssystem aufmerksam machen. Gleichzeitig versuche ich im Alltag diese Missstände für meine SchülerInnen, meine KollegInnen und mich so wenig wie möglich zur Belastung werden zu lassen. Und wenn dabei manche vermeintlichen Vorgaben dann eben nicht umgesetzt werden können, dann ist das so. Ich muss nicht über jedes Stöckchen springen, das mir hingehalten wird und kann auf die Sinnlosigkeit dieser Stöckchen an entsprechender Stelle auch aufmerksam machen.


Feriengedanken #7

Veränderungen

Einen Song, den ich in diesem Sommer immer wieder im Radio gehört habe, ist „Tu es“ von Lemo, einem österreichischer Musiker.

Hier könnt ihr euch den Song bei YouTube anhören

Und wie so oft habe ich erst beim dritten oder vierten Mal genauer auf en Text geachtet und dann festgestellt, wie gut dieser Text eigentlich zu meiner momentanen Stimmung passt. Zwei Zeilen bringen mich dabei besonders zum Nachdenken:

Du sitzt im Hamsterrad, komm steig aus und lass es steh’n

Mein Schulalltag fühlte sich in den vergangenen Monaten immer öfter wie ein Hamsterrad an, das sich immer schneller dreht. Ich merke, wie ich immer mehr nach Möglichkeiten suche, aus diesem Hamsterrad auszusteigen oder es zumindest langsamer laufen zu lassen, ohne dabei meinen Beruf als Lehrerin völlig in Frage zu stellen. Ich will als Lehrerin arbeiten, aber ich merke immer mehr, dass ich nicht bereit bin, dies unter den momentanen Bedingungen zu tun. Also suche ich verstärkt nach Möglichkeiten, diese Bedingungen soweit wie möglich zu verändern. 

Veränderung heißt Risiko, schiefgeh’n kann es sowieso, okay?

Ich denke viel darüber nach, wie ich meinen Unterricht grundsätzlich so verändern kann, dass er die Schülerinnen und Schüler wieder mehr erreicht, dass er dazu beiträgt, dass sie sich entwicklen können, dass sie lernen. Eigenständig zu arbeiten, dass sie Freude am Lernen entwickeln können. Viele Ideen und Inspirationen bekomme ich über die sozialen Medien, in denen viele tolle Kolleginnen und Kollegen, die sich bereits auf den Weg gemacht haben, über ihre Arbeit berichten. Ich merke, wie voll mein Kopf ist mit Ideen. ich merke aber auch gleichzeitig, dass mich immer noch irgendetwas hemmt, wirklich größere Veränderungen anzugehen. Ein Beispiel ist die Sitzordnung in meiner Klasse. Ich würde so gerne mal etwas ganz Neues machen und Anregungen und Ideen aus dem Churer Modell umsetzen. Sofort kommen aber die Bedenken: Was werden die Kolleginnen und Kollegen sagen? Wie werden die Schülerinnen und Schüler darauf reagieren? Könnten Eltern sich vielleicht beschweren?

Ein weiteres Beispiel ist das Modell des Flipped Classroom, über das ich mich auf jeden Fall in diese Ferien noch etwas genauer informieren will. Aber auch hier kommen neben der Euphorie auch sofort wieder Bedenken: Was wenn die Schülerinnen und Schüler die Erklärvideos zuhause nicht anschauen? Kann ich meinen Unterricht, den ich über Jahre hinweg nach dem selben Schema strukturiert habe, überhaupt so umbauen, dass das Konzept funktionieren kann? 

Aber dann denke ich auch wieder: Veränderung heißt Risiko, schiefgeh’n kann es sowieso, okay? – Was genau kann eigentlich im schlimmsten Fall passieren? Der Momentane Zustand ist einfach nicht gut. Im jetzigen System geht viel zu viel schief. Also, warum, nicht wirklich etwas Neues ausprobieren und etwas verändern? Das Risiko ist doch eigentlich überschaubar.


Feriengedanken #6

Pausen

In den Ferien merkt man, wie gut und wichtig es ist, Pausen zu machen, den Kopf frei zu bekommen.

Ich frage mich:

Warum warten wir dafür immer auf die Ferien? Warum machen wir nicht auch im Schulalltag mehrere kleine Pausen?

Pausen bieten die Möglichkeit, einmal durchzuatmen, um dann mit etwas Ruhe Vergangenes zu reflektieren und darauf aufbauend nächste Schritte zu planen. Das brauchen wir Lehrerinnen und Lehrer, aber auch unsere Schülerinnen und Schüler. 

Deshalb nehme ich mir Folgendes für das neue Schuljahr vor: 

In jeder Lerngruppe möchte ich im Unterricht bewusst und regelmäßig Pausen einbauen, in denen die Lernenden für eine bestimmte Zeit mal etwas ganz anderes machen. Je nach Klassenstufe kann diese Pause unterschiedlich gestaltet werden. Denkbar sind hier Bewegungsspiele, Musik hören, Fantasiereise, einen kleinen gemeinsamen Spaziergang machen etc. Danach schauen wir entweder gemeinsam in der großen Gruppe oder individuell, wo wir im Thema stehen, was schon erreicht wurde und was noch erarbeitet werden muss. 

Auch für mich als Lehrkraft sind das dann Pausen, in denen ich durchatmen und meine Schülerinnen und Schüler auch mal anders erleben kann. 

Ich möchte nicht mehr durch einen Lehrplan, durch das Schuljahr, die Wochen und Tage hetzen. 

Wie sieht das bei euch aus? Legt ihr auch bewusst Pausen im Schulalltag für euch und eure Schülerinnen und Schüler ein? Welche Erfahrungen und Tipps habt ihr dazu?

Noch sind hier ja Ferien, aber sobald das neue Schuljahr begonnen hat und ich erste Erfahrungen mit meinem Vorhaben gesammelt habe, werde ich euch hier berichten.


Feriengedanken #5

Die Haltung ändern

Ich höre gerade ganz viele Podcasts und bin dabei auf die Sendung von Saskia Niechzial gestoßen – Herzschlag Schule. Alles, was Schule bewegt (https://podcasts.apple.com/de/podcast/herzschlag-schule-alles-was-die-schulwelt-bewegt/id1690373241)

Die Folge „Mit unserer Haltung fängt es an“ öffnet mir gerade viele neue Sichtweisen.

Wir Lehrerinnen und Lehrer sollten uns viel mehr Gedanken darum machen, mit welcher Haltung wir unseren Schülerinnen und Schülern begegnen. 

Beim Hören reflektiere ich mich und mein Verhalten als Lehrkraft und merke, wie sehr der Stress und die Herausforderungen im Schulalltag eine reflektierende und positive Haltung oftmals überlagern. 

Mir kommen Situationen aus dem vergangenen Schuljahr in den Sinn, in denen ich meinen SchülerInnen gegenüber eine andere Haltung hätte entgegenbringen müssen.

Eine Situation, in der mir ein Schüler sagte, dass er am Ausflug wegen einer anderen schulischen Veranstaltung nicht teilnehmen würde – eine Woche vor dem Ausflug, als alles schon geplant und Eintrittskarten schon reserviert waren. Er war der zweite Schüler, der mir an diesem Tag absagte. Letztlich stellte sich heraus, dass die Schüler nichts für die eher späte Absage konnten- dennoch habe ich sehr barsch reagiert. Und warum? Weil in den Tagen zuvor so vieles in der schulischen Planung schief gelaufen war, weil das gesamte Schuljahr so chaotisch lief, weil es an vielen Stellen an einer guten Kommunikation fehlte. Alles Rahmenbedingungen, für die unsere SchülerInnen keine Verantwortung trugen und dennoch hat der Schüler in diesem Moment meinen Frust darüber deutlich zu spüren bekommen. 

Wahrscheinlich ist das etwas, was menschlich ist, dennoch möchte solche Situationen in Zukunft vermeiden. 

Ich denke außerdem an eine Klasse, mit der es im vergangenen Schuljahr einfach nicht lief. Es war immer unruhig in meinem Unterricht, wir kamen mit dem Stoff nicht annähernd so weit, wie es laut Lehrplan notwendig gewesen wäre. Ständig fehlten Schülerinnen und Schüler, viele Stunden fielen aus….

Und auch hier bin ich oft schon völlig genervt in die Stunden gegangen. Und statt zu reflektieren, was hinter den Störungen lag, habe ich mich vor allem darauf fokussiert, die Stunden irgendwie hinter mich zu bringen. So möchte ich im kommenden Schuljahr nicht weiterarbeiten.

Und letztlich wird mir klar: Trotz allem Ärger über bildungspolitische Entscheidungen, trotz aller Kritik am System, ist meine Haltung die Grundlage für Veränderungen, die allen im Schulsystem zugute kommen.


Feriengedanken #4

Fehler sind Helfer

Über diese Aussage bin ich in den letzten Tagen immer wieder bei Social Media gestolpert. Als ein Teil von Klassenregeln, als Überschrift von einem Buchkapitel oder eben einfach als Thema eines Posts.

Ich finde die Aussage so einfach und einleuchtend, habe mir aber bislang viel zu wenig Gedanken dazu gemacht.

Schülerinnen und Schüler sollen verstehen, dass Fehler ihnen helfen können, einen Sachverhalt besser zu verstehen. Wie aber können sie das, wenn unsere Notensystem Fehler ständig sanktioniert?

Lehrende sollen verstehen, dass sie nicht fehlerfrei sein müssen, dass es gut ist, wenn Lernende merken, dass wir such Fehler machen und wie man konstruktiv mit ihnen umgehen kann. Wie aber können sie das, wenn sie in der Ausbildung das komplette Gegenteil davon beigebracht bekommen und sich kaum Fehler leisten dürfen.

Schulleitungen sollen verstehen, dass sie den Job nur machen können, wenn sie Neues ausprobieren, auch auf die Gefahr hin, dass dabei Fehler passieren und nicht alles so läuft, wie man es sich wünscht. Wie aber können sie das, wenn die Rahmenbedingungen ihnen viel zu wenig Freiräume lassen? 

Trotzdem möchte ich mich vom System nicht einschränken lassen 

Ich frage mich:

Wie schaffe ich es, dass meine Schülerinnen und Schüler, meine Kolleginnen und Kollegen, ich selbst und auch mein Kind Fehler nicht als etwas Negatives, als etwas Schlimmes wahrnehmen? 

Was kann ich tun, damit wir alle keine Angst davor haben, Fehler zu machen? 

Ein paar erste Anregungen habe ich bei Social Media gefunden, es sind aber bislang nur Anregungen. So überlege ich mit meiner Klasse, die Aussage, dass Fehler Helfer sind, zu Beginn des Schuljahres zu thematisieren. Danach würde ich sie gerne dauerhaft im Klassenraum platzieren, so dass wir alle immer wieder daran erinnert werden können. Das könnte ein Anfang sein. Was darüberhinaus noch entstehen wird? Ich halte euch hier auf dem Laufenden.

Eine kleine Anmerkung noch am Rande: bei Instagram habe ich Teile dieses Textes als Beitrag gepostet. Erst nach der Veröffentlichung habe ich gemerkt, dass sich im Text ein paar formale Fehler befinden. Ich habe sie ganz bewusst belassen, alles im Sinne einer positiven Fehlerkultur.


Feriengedanken #2 – Wo soll es hingehen?

Seit knapp einer Woche befinde ich mich nun in den sogenannten großen Ferien. Heute Morgen kam ich bei einem morgendlichen Spaziergang an einer Bushaltestelle vorbei und ich dachte mir: Eigentlich sind diese Ferien fast ein bisschen so, wie an einer Haltestelle zu stehen. Ich habe den Bus namens „Schulalltag“ verlassen und mache Pause, bevor ich in den nächsten Bus namens „neues Schuljahr“ einsteige.

Während des Wartens rekapituliere ich die letzte Fahrt. Wie war dieses vergangene Schuljahr? Es war sicher keine geradlinige Strecke, die der Bus da genommen hatte. Es war eine kurvenreiche Strecke mit zahlreichen Sackgassen, Schranken und anderen Hindernissen.

Während des Wartens schaue ich mir aber auch die Umgebung an. Wo bin ich ausgestiegen? Wie sieht es hier aus? Wie kann ich die Wartezeit schön gestalten. Ich merke, wie ich ruhiger werden, wie sich Gedanken langsam sortieren und ich einen klareren Blick für den Augenblick bekomme.

Während des Wartens werfe ich aber auch hin und wieder mal einen Blick auf den Fahrplan. Wann will ich wieder einstiegen und wo soll es hingehen?

Auch wenn ich die Auszeit während der Ferien wirklich genieße und brauche, merke ich doch, wie sehr mich die Frage beschäftigt, wie ich in Zukunft arbeiten will. Das Thema Schul- und Unterrichtsentwicklung lässt mich nicht los. Ich lese viel darüber, höre Podcasts und tausche mich bei Social Media darüber aus. Ich bekomme so viel Inspiration, dass ich dieses Auszeit vom Schulalltag wirklich brauche, um das alles zu sortieren. Wo will ich im kommenden Schuljahr hin? Was will ich verändern, was will ich ausprobieren? Ich würde gerne das Konzept des flipped Classroom ausprobieren, ich möchte gerne mehr in Projekten arbeiten, ich finde es wichtig, die Eltern mehr zu informieren und zu integrieren – kurz und knapp: ich möchte ganz viel Neues ausprobieren.

Gleichzeitig beschleicht mich aber immer wieder der Gedanke, dass ich mir nicht zu viel vornehmen darf. Der Schulalltag wird mir erfahrungsgemäß wenig Zeit lassen – und das frustriert mich jetzt schon.

Deshalb wird wohl die erste Frage sein: Wie schaffe ich mir Freiräume, damit ich anders arbeiten kann? Wo kann ich auch mal „Nein“ sagen und welche scheinbar ach so wichtigen Vorgaben von „oben“ kann man auch getrost mal aussitzen? Wo sollen meine Prioritäten liegen?

Fragen über Fragen und ich bin froh, dass noch viele Ferientage vor mir liegen, die mir die Chance geben, diese Fragen zu sortieren und zum Teil vielleicht auch zu beantworten.


Feriengedanken #1

Immer häufiger höre ich von Forderungen, die Nutzung digitaler Endgeräte an den Schulen einzuschränken oder teilweise sogar ganz zu verbieten. 

Warum?

Es wird beobachtet, dass Schülerinnen und Schüler ihre Geräte im Unterricht eben nicht für unterrichtliche Zwecke nutzen. Das Ablenkungspotential durch Social Media und/oder Spiele scheint sehr groß zu sein. Kolleginnen und Kollegen sprechen sich für ein Verbot aus, weil Schule ein geschützter Raum vor den Gefahren der digitalen Welt sein sollte.

Welche Folgen hätten Einschränkungen/Verbote?

Ich denke, dass wir uns damit vor einem bedeutenden und großen Teil der Lebenswirklichkeit unserer Schülerinnen und Schüler verschließen. Nur weil wir etwas verbieten, heißt es ja nicht, dass sie es dennoch tun. Ein Verbot würde aus meiner Sicht auch einen wesentlichen Teil unseres Bildungsauftrags unbeachtet lassen. Wir sind in der Verantwortung jungen Menschen die digitale Welt zu zeigen, mit allem, was dazu gehört.

Was ich mir wünsche?

Wir sollten uns offen mit der digitalen Lebenswirklichkeit auseinandersetzen. Wir brauchen neue Unterrichtskonzepten, die sowohl die Chancen der digitalen Welt nutzen als auch deren Gefahren thematisieren. Das ist nicht einfach, aber ein „Zurück zum Alten“ hilft niemandem.